ENTMYSTIFIZIERUNG DES SEGELNS

WIR RÄUMEN MIT VORURTEILEN AUF

„Ist Segeln wirklich etwas für mich?“

„Kann das wirklich jeder?“

„Wie fange ich eigentlich am Besten mit dem Segeln an?“

Diese Fragen werden uns häufig von (neu) am Segeln Interessierten gestellt. Wir wollen hier ein paar Antworten geben und mit  „Segelmythen“ aufräumen.

MYTHOS 1: Segeln ist ein Akademikersport

Tatsache ist, dass gerade unser Verein von Akademikern gegründet wurde und dies auch in seinem Namen trägt. Tatsache ist aber auch, dass in unserem Verein alle willkommen sind und wir bunt durchmischt sind. Auf diese Vielfalt sind wir stolz und sie ist ein wichtiger Bestandteil unseres Vereins.

MYTHOS 2: DU MUST JUNG ANFANGEN

Klar, wie jede Sportart lernt man das Segeln schneller, wenn man schon in Kindheitstagen anfängt. Aber das Tolle am Segeln ist, dass man in jedem Alter damit anfangen kann. Gerade die ASVS bietet mit ihrem Kursmodell und ihrem vielfältigen Bootspark Optionen für jedes Alter. Viele unserer Mitglieder sind erst als Erwachsene zum Segeln gekommen und begeisterte Segler/innen geworden.

MYTHOS 3: SEGELN IN DEUTSCHLAND IST ZU KALT UND ZU NASS

Natürlich können wir euch nicht garantieren, dass ihr beim Segeln trocken bleibt. Wie bei jedem Outdoorsport kommt es einfach auf die richtige Kleidung an. Damit ist dann Segeln von Anfang März bis Ende September kein Problem. Hinzu kommt, dass unsere Boote an vielen Standorten gesegelt werden können. Während unsere Hochseeyacht Odysseus die Meere bereist, finden sich unsere Binnenyachten, Jollen und Kats auf dem Großen Brombachsee, dem Bodensee und dem Comer See. Ja, du hast richtig gelesen! Der Comer See liegt in Italien und wer möchte, kann unsere Kats und Jollen auch mit in den Urlaub nehmen.

MYTHOS 4: DU MUSST AM MEER LEBEN

Das Schöne am Segeln ist, dass der kleinste See ausreicht, um Segeln zu gehen. Ob direkt in Stuttgart am Max-Eyth-See oder in der Umgebung: Es gibt im Süden tolle Segelreviere. Besonders beliebt sind bei unseren Mitgliedern der Große Brombach-, der Ammer- und der Bodensee. Gerne werden unsere Jollen aber auch z.B. mit zum Chiemsee oder – besonders schön – mit zum Forggensee genommen. Wer etwas mehr Wind sucht, ist am Comer See oder am Gardasee richtig. Für alle Hochseebegeisterten bieten wir Chartertörns auf Nord- und Ostsee, Mittelmeer und Atlantik an.

ASV Stuttgart Ricarda an der Pinne mit Großshot in der Hand
Riccarda

Als ich vor drei Jahren nach Stuttgart zog, hatte ich nicht damit gerechnet, hier regelmäßig segeln zu können. Ich komme aus dem Norden, mit meinen Großeltern bin ich erst auf einem Staversen-Kutter, dann später mit dem Opti auf den friesischen Meeren gesegelt. In Stuttgart bin ich über das Studentensegeln zur ASVS gekommen. Besonders gern segele ich am Max-Eyth See Laser oder RS Vision. Im Sommer sind sie nach der Arbeit schnell aufgetakelt und machen auch bei weniger Wind – umso mehr aber bei viel Wind – besonders Spaß.

MYTHOS 5: DU MUSST EIN BOOT KAUFEN, UM SEGELN ZU KÖNNEN

Herzlich willkommen bei der ASVS! Wir haben ca. 30 Boote, die du alle nutzen kannst. Manche Jollen kannst du sogar mit in den Urlaub nehmen und manche Yacht nimmt dich mit in den Urlaub. Die ASV Stuttgart hat sich als Ziel gesetzt, Menschen das Segeln beizubringen. So steht das auch in unserer Satzung! Es ist ein fundamentaler Bestandteil unseres Vereins. Du brauchst also kein Boot zu kaufen, Mitglied sein geht bei uns auch ohne. Willst du aber mal Bootseigner werden, so hast du bei uns viele Möglichkeiten, dir das notwendige Know-How anzueignen.

MYTHOS 6: AUF DEM MAX-EYTH-SEE KANN MAN NICHT SEGELN

Und ob. Der Max-Eyth-See mag auf den ersten Blick klein sein, aber wer hier segeln kann, der kann es überall. Denn mit der Neckarschleife entlang der Weinhänge, den Bäumen und der Halbinsel ergeben sich die verschiedensten Winde. Der Max-Eyth-See ist ungefähr 650 Meter x 350 Meter groß und etwa 2-3 Meter tief. Ein kleines, aber gutes Revier für den Anfang und natürlich für Segelspaß nach Feierabend!

ASV Stuttgart Klaus beim segeln
Klaus

Ein kleiner See inmitten von Weinbergen, auf dem man einfach so, ohne viel Aufwand einer der schönsten Freizeitbeschäftigungen nachgehen kann, die es gibt – Segeln. Und dieser Verein ermöglicht mir das!

MYTHOS 7: DU MUSST SEHR STARK SEIN, UM GUT SEGELN ZU KÖNNEN

Mit Sicherheit sind Profisegler/innen gut trainiert und können so einiges leisten. Aber die Profis stellen nicht die Masse der Segler/innen dar, vielmehr sind sie im Fokus der Medien. Im Hintergrund gibt es ein großes Feld von Hobbysegler/innen.  Je größer das Boot, desto mehr Positionen gibt es zu besetzen. Jede Position fordert ihre eigenen Qualitäten. Oft sind die Crews durchmischt von groß über klein, schlank oder kräftig und bei der ASVS oft auch Mann und Frau. Bei unserem Partnerprojekt mit der Rohräckerschule Esslingen segeln Kinder mit Behinderung ganz alleine ihr Boot.

MYTHOS 8: SEGELN IST NICHTS FÜR FRAUEN

Wie bereits zuvor beschrieben spielt das Alter, die Kraft und das Geschlecht nur eine untergeordnete Rolle. Einige unserer Ladies lassen die erfahrenen Herren doch ganz schön alt aussehen! Segeln hat vor allem mit Know-How, Geschick und Taktik zu tun. Ist der Wind zu stark, refft man die Segel oder wartet erst einmal an Land ab. Wie sportlich gesegelt wird, bestimmt die Crew anhand des Segeltrimms. Ist das Boot gut getrimmt (=eingestellt), kann man bei starkem Wind immer noch gut segeln, auch mit weniger Gewicht auf der Kante oder weniger Muskelkraft. Frauen sind schon mehrfach um die Welt gesegelt und erreichten Topplatzierungen bei Regatten, z.B. Dame Ellen MacArthur. Wer es nicht glaubt, kommt zur ASVS und geht mit unseren Ladies aufs Wasser!

Übrigens: Gudrun Calligaro segelte als erste deutsche Frau von 1988 bis 1990 alleine um die Welt. Sie hat am Max-Eyth-See in Stuttgart das Segeln gelernt.

MYTHOS 9: DU WIRST BELÄCHELT, WENN DU FEHLER MACHST

Alle Segler/innen mussten durch die selbe Schule und wissen, dass man am Anfang noch viel lernen muss und auch nie aufhört zu lernen. Das ist ganz normal. Segler/innen helfen sich untereinander, weil sie um die schwierigen Situationen wissen, die entstehen können. Wer an Land steht und lacht, kann oft die Situation auf dem Boot nicht einschätzen.

Abgesehen davon ist es an Land langweilig, deshalb schaut man ja aufs Wasser!

MYTHOS 10: SEGELN IST TEUER

Beim Segeln denken viele zuerst an große und teure Yachten. Segeln ist aber so viel mehr! Die ASVS ist dabei der perfekte Verein für Mitglieder ohne eigenes Schiff. Alle Boote (bis auf die Hochseeyacht) stehen allen Vereinsmitgliedern nach einer Einweisung zum Verleih (Charter) zur Verfügung. Wir halten unsere Boote selbst instand. Darum liegen die Nutzungsgebühren bei ca. 10% (für kleinere Boote) bis 50% (für die größeren) der Preise eines kommerziellen Vercharterers.

WIE ABER STARTEN?

Der beste Weg ist, sich dort zu informieren, wo Gleichgesinnte ihrer Passion nachgehen. Bei einem Segelverein trifft man auf Vielfalt, Erfahrung und ein großes Netzwerk. Hier trefft ihr viele langjährige, aber auch neue Segler/innen, die euch mit Rat und Tat zur Seite stehen. Dies erleichtert den Einstieg in dieses tolle Hobby enorm. Kommt doch zum Schnuppersegeln, einem Clubabend oder einem Infoabend zu unserem Ausbildungsprogramm. Wir freuen uns auf euch!

ASVS LB
Leiv

Nachdem ich meinen Sportbootführerschein See hatte, konnte ich es kaum erwarten, in See zu stechen. Doch was tun ohne Boot? Zwei Mal im Jahr mit der Kielyacht für eine Woche in den Urlaub schien mir zu kurz, um Erfahrung aufzubauen. Die ASVS war die Lösung. Hier hats zu jeder Zeit verschiedene Boote in mehreren Revieren zur Verfügung. Sogar eine Hochseeyacht, die den ganzen Sommer unterwegs ist. Dazu jede Menge erfahrene Segler, die nur darauf brennen Fragen zu beantworten und begeisterte Beginner vorwärts zu bringen. Tolle Vereinsmitglieder mit denen man gerne die Zeit verbringt. Für mich war das ein wahnsinniger Anschub, den ich heute nicht mehr missen möchte.